Frei sich bilden

"Mama, Papa, ich will nicht mehr zur Schule!"

Unsere Tochter (10) hatte mit sechseinhalb Jahren ihren ersten Schultag an einer Regelschule. Nach einer Woche stellte sie für sich fest: "Nein! Hier will ich nicht sein. Hier fühle ich mich nicht wohl." Und so verließ sie die Schule wieder. Daraufhin lebte, sowie lernte sie wieder in ihrem gewohnten und selbstgewählten Umfeld - ohne Schule. Sie suchte sich ihre Mentoren und Menschen, mit denen sie zusammen arbeiten wollte. Widmete sich ihren künstlerischen Projekten, ihren Freundinnen und Freunden, reiste viel, sammelte sportliche Erfolge im Verein, genoss extra viel Familienzeit, und insbesondere Ruhe und Muse, lernte andauernd neue Menschen jeden Alters kennen und eignete sich vielfältiges Wissen selbst und mühelos an. Ohne Zeitdruck, Vorgaben und Konzepten. Auch den Kindergarten wollte sie nie besuchen, weil sie darin für sich keinen Sinn sah. Sie mochte es nicht gedrängt zu werden, und starren Zeitplänen zu folgen. Außerdem hatte sie gar keine Zeit für den Kindergarten, da ihre eigenen kreativen Projekte sonst nicht umsetzbar gewesen wären, erklärte sie uns. Plausibel, dachten wir. Sie argumentierte stets treffend und äußerst sinnvoll. Klar und bestimmt in ihrer Haltung und ihren Werten. Sie bestand darauf, ihren Alltag und schließlich ihren Bildungsweg, selbst zu gestalten. Mit acht Jahren interessierte sie sich dafür sich eine freie Schule anzusehen, und blieb insgesamt sechs Monate (mit vielen Fehltagen, da sie sich in einen Kampf gegen ihren eigenen Biorhytmus stürzen musste. Was fatale gesundheitliche Folgen nach sich zog). Da fällt mir gerade eine Aussage von Andre Stern ein: "Für uns ist es absolut unvorstellbar, ein schlafendes Kind zu wecken. Ein Kind schläft nicht, weil es faul ist, sondern weil es das braucht. Die Menschen sind die einzige Spezies, die ihre Kinder weckt. Ebenso unvorstellbar ist es, ein spielendes Kind zu unterbrechen."

 

Auch die "milderen" Strukturen an einer freien Schule, d.h. kein Frontalunterrricht und keine Noten - aber dennoch nicht frei von Strafarbeiten, Mobbing und festgefahrenen Glaubenssätzen - konnten ihr nicht das Freiheitsgefühl geben, was sie brauchte, um nachhaltig und ganzheitlich lernen zu können.

 

Sie blickte stets äußerst wach hinter die Fassade. Sie erkannte weshalb es in der Schule Belohnungen und Bestrafungen gab, nämlich, um sie und all die anderen jungen Menschen zu formen, zu erziehen, in eine bestimmte Richtung zu lenken. Zum gehorchen, abliefern und funktionieren. Sie merkte schnell wie sich der rote Faden des Adultismus hindurchzog.

 

Denn irgendwie ist Schule einfach Schule - hatte sie für sich aus Erfahrung nun festgestellt. Funktionieren müssen ist durchgehend Programm. Zeit für sich selbst? Minimal. Immer in Eile, immer der hastige Blick auf die Uhr. Egal welche Schulform es auch sein mag. "So soll das Leben sich anfühlen?" fragte sie uns. "Ich denke nicht, dass das der Sinn des Lebens ist!" legte sie selbstbewusst und kritisch nach. Freie Entfaltung ist auch in einer freien Schule nicht möglich, so ihre nüchterne Erkenntnis. Sie erkannte den Zwang dahinter, und hat für sich entschieden: "Nein! So fühlt es sich für mich nicht gut an. Niemand darf mich zwingen jeden Tag am selben Ort, zur selben Zeit, mit denselben Menschen verbringen zu müssen. Ich habe Freiheitsrechte!" Seitdem lernt unsere Tochter wieder frei und selbstbestimmt. Und ihre Begeisterung und Freude, ihre Liebe zum Lernen ist einfach magisch!

 

Für manche junge Menschen kann Schule ganz wunderbar sein, sogar auch ein wichtiger Schutzraum, wenn es zu Hause an vielem fehlt. Und für manche junge Menschen wiederum ist Schule eben nicht der passende Ort, um sich zu bilden. Für unsere Tochter war Schule sogar hinderlich für ihren Bildungsweg - mit vielen Nachteilen und mit gesundheitsgefährdenden Aspekten verbunden. Wobei hingegen das schulfreie Leben sie gänzlich erfüllt, und, so wie sie es beschreibt, nur Vorteile bestehen. Sie erfreut sich wieder bester Gesundheit, Begeisterung und Kreativität. Auf die Frage hin "Wie geht es dir mit deiner Entscheidung?" antwortet sie gelassen und zufrieden "Oh, mir geht es sehr gut! Ich kreiere mir mein Leben so wie es zu mir passt. Ich warte nicht aufs Wochenende um mich gut zu fühlen, so wie viele viele Erwachsene. Ich höre wie müde sie von ihrem Alltag sind. Und auch viele Kinder sind jetzt schon müde, dabei ist doch jetzt die schönste Zeit, die der Kindheit. Ich freue mich auf jeden einzelnen Tag, weil ich tue was ich liebe. Weil ich mein Leben liebe. Und das wünsche ich mir für alle Menschen auf der Erde. Freiheit und Frieden."


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  »Man kann einen typischen Tag von einem nicht in die Schule gehenden Kind nicht beschreiben, weil das ja jeden Tag anders ist. Bei mir war es so, als ich mich für Deutsch interessiert habe, habe ich nur noch deutsch gelernt. Bis zu acht Stunden pro Tag. Als mich die Musik begeistert hat, hab ich nur für die Musik gelebt. «

André Stern


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»Um zu dir zurückzukehren, musst du all die Konditionierung fallen lassen. All die Glaubenssätze, die nie deine waren. Du musst hinabsteigen in dein Inneres, um dich zu erinnern, wer du warst, bevor die Welt dich verformt hat.«

 

Ich bin Jennifer, Familienberaterin, Content Creatorin und Mama von zwei frei lernenden Kindern. Vor sechs Jahren habe ich FamilienLiebe gegründet, und schreibe seitdem für Eltern und Kinder. Mittlerweile ist aus dem kleinen Blog ein Magazin entstanden mit zwei reichweitenstarken Social-Media-Kanälen, meine Facebook Seite zählt zu den erfolgreichsten Elternblogs, und bietet meiner Leserschaft vielfältige Impulse. Kinder verstehen, Eltern stärken, gewaltfreie Begleitung, Elternpoesie, bedürfnisorientiertes Familienleben, und unserer Leidenschaft - das Reisen. So wuchs nun auch mein Travelguide stets mit, und inspiriert Familien auf der Suche nach dem optimalen Reiseziel. Aktuell liegt der Schwerpunkt meiner Arbeit bei der selbstbestimmten Bildung, zum einen betrifft es uns persönlich als Familie - und zum anderen erhalte ich täglich unzählige Nachrichten von Familien, die hierzu Hilfestellung benötigen. Ich freue mich, dass du den Weg hierher gefunden hast. Egal wie aussichtslos deine/eure Situation gerade erscheinen mag, sei dir sicher, es gibt einen Weg. Und die Lösung existiert bereits. Ich halte dir den sicheren Raum für deine Sorgen, Ängste und Verzweiflung. Und erarbeite gemeinsam mit dir die einzelenen Schritte, die nötig sind, um dich aus dem Strudel der Angst zu befreien. Dein Kind hat das Recht auf Bildung. Und dein Kind hat das Recht auf eine gewaltfreie Begleitung. In meiner 1:1 Beratung unterstütze und begleite ich dich auf dem Weg deinem Kind genau den Bildungsweg zu ermöglichen, den es braucht.


Jede Session dauert 60 Minuten via Telefon.

Hier widmen wir uns deinen individuellen Fragen ganz intensiv.

Vorab hast du die Möglichkeit dein kostenloses Erstgespräch (10 Minuten) zum Kennenlernen zu buchen.

Außerdem besteht die Möglichkeit der Langzeitbegleitung.

Wir betrachten die rechtliche Lage: (ersetzt keine Rechtsberatung)

Welche Rechte hat dein Kind?

Und wie ist das für euch als Eltern?
Hier in Deutschland ist doch Schulpflicht?

Und außerdem ist das Freilernen in Deutschland verboten?

Wie ist das mit den sozialen Kontakten so ganz ohne Schule?
Muss ich Angst haben?

Bekommen wir Bußgelder?

Kommt das Jugendamt?

Wie funktionert das Freilernen denn überhaupt?

 

Diese und viele weitere Fragen gehen wir gemeinsam durch.

Du wirst auf viele Dinge eine neue Perspektive gewinnen und zusätzliches, wertvolles Hintergrundwissen erlangen und in Zukunft noch besser, sicherer und entspannter dein Kind in ein freies und selbstbestimmtes Leben begleiten.

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